Prophylaxe
Die Prophylaxe, also die Vorbeugung von Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und des Funktionsapparates, gehört in unserer Praxis schon seit Jahren mit großem Erfolg zu unseren Behandlungsschwerpunkten.
Grundlage und Voraussetzung zur erfolgeichen Behandlung ist ein möglichst belagfreies Gebiss. Hier kann und muss jeder Patient selbst den größten Beitrag leisten.
Professionelle Zahnreinigung (PZR)
Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ein Hauptbestandteil der zahnmedizinischen Individualprophylaxe. Man versteht darunter eine umfassende mechanische Reinigung der Zähne, die die Defizite der täglichen Mundhygiene beseitigt.
Unsere Praxis bietet zudem ein individuellen Recall an, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erinnern wir sie in regelmäßigen Abständen daran, an unserem Angebot zur lebenslangen Gesunderhaltung Ihrer Zähne teilzunehmen.
Nachhaltig gesund und schön bleiben nur regelmäßig gepflegte Zähne. Darüber hinaus dient die Prävention vor allem der Früherkennung und beugt den wesentlichen Erkrankungen der Mundhöhle vor, etwa Karies und Parodontitis. Gleichzeitig wird lästiger Mundgeruch eliminiert. Deshalb hat die Prophylaxe in unserer Klinik einen hohen Stellenwert. Eine professionelle Zahnreinigung beugt krankhafte Veränderungen an Zahnfleisch, Zahnhalteapparat, Zähnen und Mundschleimhaut vor. Im Rahmen der Behandlung werden Ablagerungen und Verfärbungen etwa durch Tee, Kaffee und Nikotin gründlich entfernt. Dadurch wird der Zahnbelag (Plaque) auch an Problemstellen wie Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand eliminiert. Abschließend werden Ihre Zähne — je nach Wunsch oder Bedarf — durch gezielte Fluoridierung widerstandsfähig gegen Karies gemacht.
Fissurenversiegelung
Die beste Möglichkeit für den lebenslangen Erhalt der Zähne ist die konsequente Korrektur bereits kleinster Probleme, um den Zeitpunkt einer definitiven Füllung so lange wie möglich hinaus zu zögern. Die Fissuren der Molaren sollen durch frühzeitige Versiegelung unmittelbar nach dem Durchbruch der Zähne gesichert werden. Auch jeder kleine Verlust von Versiegelungsanteilen sollte ergänzt werden.
Glattflächenversiegelung
Durch Glattflächenversiegelung wird die Zahnoberfläche mit einer dünnen Schicht überzogen, die mineralisch oder aus Kunststoff sein kann und vor der bakteriellen Säurebildung schützt. Nach ca. 6 Monaten sollte die Glattflächenversiegelung wiederholt werden, um den Schutz zu erhalten.
Besonders gefährdet sind Kinder und Erwachsene mit einer festsitzenden Apparatur. Die Gefahr geht dabei nicht von den geklebten Brackets aus, da diese fest mit dem Untergrund auf dem Zahn verklebt sind und vollständig volumenfüllend angebracht sind. Die Gefährdung geht bei schlechter Zahnpflege von der Bracketumgebung aus, wenn über Tage hinweg die Bracketrandzone nicht sauber gereinigt wird, da sich dort Biofilme mit Bakterien bilden.
Fluoridierung
Die Empfindlichkeitsschwelle des Zahnschmelzes gegenüber den Säuren der Bakterien kann durch Fluoridierung wesentlich erhöht werden. Das gesamte Zahnmineral kann nur während seiner Bildungsphase mit Fluor angereichert werden durch Einlagerung über den Stoffwechsel (endogen).
Dies geschieht in der Regel durch Fluoridierungstabletten und sollte nur bis zum 8.Lebensjahr durchgeführt werden, da dann die wesentlichen Kronenbildungen und Mineralisationen abgeschlossen sind.
Die Zahnoberfläche selbst kann aber beim Zahn von außen (exogen) das ganze Leben über mit Fluor gehärtet werden. Es dringt aber nur wenige Mikrometer in die Oberfläche ein und muss daher immer wieder erneuert werden. Diese Fluoridierung wird durch Zahnpasten, Fluortouchierung mit Lösungen, Gel oder Lack vorgenommen.
Um einen intensiven Kontakt zwischen Zahn und Fluorid herzustellen, kann eine tiefgezogene Medikamententrägerschiene mit einem Fluorpräparat gefüllt und nachts getragen werden.
Desinfektion
Mit Chlorhexidin, dem antibakteriellen Desinfektionsmittel mit hoher Wirksamkeit, können durch Spülungen, Lacke und Touchierungen die anfälligen Stellen für Belagbildung, Biofilm und Plaque sehr effektiv bei akuten Entzündungen behandelt werden.
Gut dosierte Anwendung ist wichtig. Sie darf nicht übertrieben werden, da sonst eine Unempfindlichkeit der Bakterien gegen diese Substanzen entstehen kann und die Mittel so wirkungslos werden. Die Anwendung kann gering dosiert (Spülungen mit 0.1%) oder konzentriert (Chlorhexidin-Gelee) in der eigenen Mundhygiene, und hochkonzentriert (Periochip), durch den Zahnarzt vorgenommen werden. Auch hier wirken Medikamententrägerschienen sehr gut und bieten engen Kontakt und den Erhalt der Konzentration über längere Zeit.
Hilfsmittelunterweisung
Die Pflege ist mit elektrischer Zahnbürste (Rundkopf, spezieller Ansatz für festsitzende Spange) und mit Ultraschall-Zahnbürsten deutlich einfacher, aber auch die Handzahnbürste (spezieller Bürstenkopf mit zwei erhöhten äußeren Bürstenreihen) ist geeignet, wenn man die Feinheiten der Bewegung gut ausführen kann.
Besonders Zwischenraumzahnbürsten (Interdentalbürsten) sind sehr gut bei festen Spangen geeignet, die schwer zugänglichen Stellen zwischen Bracket, Draht und Zahn zu reinigen. Dabei sind unterschiedliche Größen für die Pflegeeinsätze möglich um sorgfältig zu reinigen.
Zahnpflege am besten nach den Mahlzeiten durchführen. Sie kann mit Mundspülungen zwischendurch weiter verbessert werden. Dabei eignet sich auch schon Wasser, wenn man unterwegs ist, um die Nahrungsteile wieder herauszuspülen. Zu Hause sind fertige Spüllösungen besonders geeignet, um die schnell wieder entstehenden Biofilme zu reduzieren.
Prophylaxe bei Kindern
Seit vielen Jahren hat sich in unserer Praxis die Individualprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen bewährt. Die meisten Kinder, die unsere Prophylaxe regelmäßig durchlaufen haben, können sich über ein praktisch kariesfreies Gebiss freuen!
Die Kinder lernen bei uns frühzeitig und spielerisch den Umgang mit der Zahnbürste und den anderen Hilfsmitteln. Beispielsweise ist das Anfärben der Zähne ein völlig normaler (und für viel Kinder ein spannender) Vorgang, bei dem die Putzschwachstellen leicht gezeigt werden können. Schon früh führen wir sogenannte Fissurenversiegelung durch, um die „Grübchen“ auf der Kaufläche vor Karies zu schützen.
Recall-System
Die regelmäßige Kontrolle des Gebisszustandes und der einzelnen Zähne sollte in halbjährlichen Intervallen beim Zahnarzt durchgeführt und ist enorm wichtig, da Sie als Patient viele Details bei der täglichen Zahnpflege nicht erfassen können. Wer eine hohe Parodontitis- und Kariesanfälligkeit hat, sollte lieber vierteljährlich zur Zahnarztkontrolle gehen und die oben beschriebenen Maßnahmen konsequent durchführen.
Wir bieten Ihnen auf Wunsch ein Recall-System an, d.h. eine Erinnerung per Post oder E-Mail, die besagt, wann die nächste Untersuchung bzw. Professionelle Zahnreinigung vorgesehen ist.
Diese regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, dienen der Früherkennung von Schäden an den Zähnen und am Zahnfleisch. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine halbjährliche Untersuchung. Gerade bei älteren Patienten und bei Patienten mit einer erhöhten Kariesanfälligkeit bzw. einer Parodontitis ist ein engmaschiges Recall-System besonders sinnvoll, um Schäden vorzubeugen. In welchem Intervall Sie das Recall-System nutzen, wird mit Ihnen im Vorfeld abgesprochen.